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Dasha und ihr Auto

Wir sind der Meinung, dass Dashas Auto einen eigenen Blogeintrag verdient, da ihr Auto doch eher speziell ist. Dasha hat erst seit ein paar Monaten den Führerschein. Sie ist übrigens 19 Jahre jung und das blühende Leben. Jedenfalls sollte für den Anfang ein altes Auto reichen. Zum üben eben! Es ist zu sagen, dass man in Russland alles fährt, solange es noch Räder hat und einen Motor der funktioniert. Das passt das alles schon. Wir sprechen hier von einem Daewoo Nexia, welcher wahrscheinlich in den 90er Jahren das Band verlies. Das Auto fuhr soweit bestens. Es kann nur sein, dass plötzlich der linke Aussenspiegel abfiel und an der Seite runter baumelte. Auch das linke Fahrerfenster konnte man nicht mehr ganz schliessen und es regnete ab und zu rein. Einmal fuhren wir zu fünft in dem Auto und die Scheiben beschlugen brutal. Daniel sass vorne und wischte hilfsbereit die Frontscheibe während der Fahrt, so dass Dasha etwas sehen konnte. Wenn wir anhielten dampfte es manchmal aus der Motorhaube. Doch für Dasha war das nie ein Grund zur Besorgnis. Besonders amüsant wurde es, wenn man etwas in den Kofferraum legte oder etwas heraus holte und dann diesen wieder zu schliessen. Man musste die Kofferraum Klappe jedes Mal mit voller Wucht mehrmals zu schlagen, in der Hoffnung, dass der Hebel einhakte und die Klappe unten bleib. Dasha bekam dabei immer Lachanfälle. Daniel war talentiert und schaffte es nach nur kurzen heftigen Zuschlägen, den Kofferraum zu schliessen. Dann fuhren wir wieder rasant durch die Innenstadt.


Am letzten Tag fuhren wir noch zu dem neuen Haus, welches Dashas Eltern bauen. Kurz vorher mussten wir das Auto wechseln und fuhren mit dem Auto von ihrem Vater, da es Dashas Auto nicht geschafft hätte. War dann aber auch klar, wieso…. Wenn es einen Mangel gibt in Russland, dann sind die Strassen eines der Grössten überhaupt. Viele wollen schicke Autos und neue Häuser, am besten eingemauert, aber eine Strasse die auf normalem Wege hinführte, nein das interessierte niemanden. Auf dem Weg zum Haus fuhren wir durch knöchelhohe Modder. Wir schlitterten wild umher. Da sassen wir in diesem Japanischen Auto, der Fahrer links, in dem Fall Dashas Vater, ehemals Priester und ich durfte vorne links sitzen. Das war ein komischer Moment. Ich bekam Lachanfälle, da dort zu sitzen schon absurd war für mich, aber dann der geübte Priester hinterm Steuer durch den Schlamm. Wir rutschten und schleuderten umher, auf einen Zaun zu, aber ihr Vater lenkte geübt gegen und erzählte uns dabei witzige Geschichten über Priester und Taxifahrer an der Himmelspforte. Das war wie eine Schifffahrt bei starken Wellengang. Aber hier nimmt man es gelassen.



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