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Mensch, lach doch mal…

Die Menschen hier haben diese wahrscheinlich angeboren, nach unten gezogenen Mundwinkel und wenn man verzweifelt nach dem Weg fragt, muss man schon sehr energisch die russischen Freunde ansprechen. Rempelt man sie versehentlich an, entschuldigt man sich mit einem Lächeln, jedoch bekommt man nur einen starren unfreundlichen Blick zurück. Aber alles im allen gefiel es uns gut. Einiges kommt uns irgendwie vertraut vor. Der Nevsky Prospekt erinnert sehr an die Karl-Marx-Allee in Berlin – breit, laut und ein bisschen schmutzig zwischen den Zuckerbäckerbauten vom Onkel Stalin.


Man setzt die Menschen hier gerne in Glaskästen. Zum Beispiel sitzt immer am Ende jeder Rolltreppe zur U-Bahn eine kleine dickliche Frau mit einem Pionierskäppchen auf dem Kopf in einem ca. 3qm grossen Glaskasten und starrt auf mehrere Monitore, die auf- und abrollenden Menschen zur U-Bahn zeigen. Aber gerne hält sie einfach ein Nickerchen und man sieht das kleine blaue Pionierkäppchen von links nach rechts schwanken um gegen das Abknicken des schlafenden Kopfes gegen zu halten.



Auch der Besuch der Eremitage lohnt sich. Die Eremitage ist eine der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt und auch zentraler Bestandteil des Unesco – Weltkultur Erbe und beschäftigt etwa 2500 Mitarbeiter.Eine besonders schöne Situation ereignete sich uns, als ein kleines ca. zweijähriges Mädchen durch die Absperrkordel entwischte und auf dem wohl 200 Jahre alten Sofa der Zarin Katharina herum tobte. Dessen Mutter schien verzögert zu reagieren, was daraufhin die kleinen grauhaarigen Museumstanten zu ihrem Einsatz brachte. Leider sind wir der russischen Sprache nicht mächtig, doch Mimik und Gestik liessen Bände sprechen. Man beschimpfte die russische Mutter, welche noch entspannt schien im ersten Moment. Doch dann holte auch sie ihren Zeigefinger zu ihrer Verteidigung hervor. Diese Eskalation ging wie ein Fegefeuer durch alle Museumsräume und immer mehr Tanten kamen hinzu und wollten ihren Senf dazu geben. Ein Haufen aufgebrachter russischer Frauen war in dem Fall spannender als all die Portrait Bilder der grimmig guckenden Zaren die auf uns nieder schauten.



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